Big City – Bangkok ☯

Dass ich mich für die Bahn entschieden hatte, war super! Ich schlief in meinem Bettchen der zweiten Klasse Lower wie ein Baby (es sind immer 2 Betten obereinander, ich hab das Untere gewählt, ist ein bisschen grösser und hat ein Fenster).

train

Am Morgen kam der Schaffner vorbei und machte aus dem Bett einen Sitz. So fuhren wir noch gut eine Stunde bis wir dann mit total etwa 2h (ist hier normal 😀 ) in Bangkok eintrafen. Völlig durchgefroren (als wir dass Bett verlassen und die Decke abgeben mussten, lief die Klimaanlage trotzdem weiter) stieg ich aus und ein Polizist in Zivil welcher das Bett ober mir hatte, zeigte mir den Weg zu den Taxis. Hier traf ich drei Leute aus England, leider hab ich die Namen vergessen. Ich teilte mir das Taxi mit ihnen und wir fuhren erstmal zu ihrem Hotel „Wild Orchid Resort“. Die Fahrt war mit 20 Baht pro Person richtig günstig. Das Gepäck dort deponiert, gönnten wir uns ein erfrischendes Frühstück eine Strasse hinter der berühmten Khao San Road und ich überlege mir wo ich mir nun ein Zimmer nehmen sollte. Später schaute ich mich ein bisschen um, aber irgendwie gefiel mir hier nichts so richtig. Also hab ich halt übers Internet ein nettes Hotel gesucht und begab mich dann per TukTuk zu meinem Hotel. An der Decke des TukTuks stand folgender Satz: „Poor Money, but rich Heart..“.
Nach 15 Minuten Fahrt durch das Verkehrschaos Bangkoks, standen wir plötzlich vor dem „Trang“-Hotel. Der Fahrer verlangte auch hier nur 20 Baht, er war aber so ein härziges altes Männchen und hatte mir die ganze Fahrt über alle Sachen an denen wir vorbei fuhren erklärt, dass ich ihm das Doppelte gab. Er bedankte sich überschwänglich und strahlte übers ganze Gesicht. Danach checkte ich im Trang Hotel ein und sah mir mein Zimmer an. Es war ein Superior Deluxe Zimmer, welches ich für den Preis (4470 Baht für 3 Nächte) eines normalen Rooms gekriegt hatte (Secret Deal auf Booking.com). Es hatte sich also gelohnt einen Kilometer ausserhalb der Khao San Road zu gehen.

Als ich mich ein bisschen ausgeruht hatte, lief ich los um mir diesen Ort mal anzusehen. Boahhh, es war die Hölle die Strassen zu überqueren, never again! Da hast du grün, aber doch fahren dir alle um die Ohren, keine Ahnung wie das da funktioniert. Ich hab zumindest beschlossen, dass ich mich hier nur noch per Taxi fortbewegen werde, überfahren werden will ich dann doch noch nicht gerade.. Plötzlich rief mir ein Polizist zu ich sollte stehen bleiben. Ich sah mich um und dachte er meine jemanden Anderen, also lief ich weiter. Er schrie ein zweiten mal, sofort stehen bleiben und nicht bewegen. Ich blieb stehen und schaute ihn fragend an. Er tat nichts und ich wartete. Die sonst laute, pulsierende Stadt war erstarrt und totenstill. Plötzlich kamen duzende blinkende Polizeiwagen, gefolgt von sicher 20 identischen roten Autos. In mitten des Konvois fuhren einige schön verschnörklete Limousinen. Nur fünf Meter neben mir, fuhr der König von Thailand durch, wow, welch Glück ich doch hatte dies zu erleben. 🙂 Beeindruckend!

king

Die Khao San Road war laut, überall blinkende Lichter und unmengen an Leuten aus aller Welt. Hunderte von Ständen die Kleider und sonstigen Krimskram verkaufen, aber auch gefälschte Ausweise und gebrannte CDs, die zum Teil noch gar nicht herausgekommen sind, kriegt man hier. Bangkok halt – nichts ist unmöglich! 🙂
Ich beschloss zum Abendessen nun mal so zur Abwechslung japanisch zu essen und bestellte mir eine Sushiplatte. Als ich fertig war, begab ich mich in die nächste Strasse um die Oozebar zu suchen, Irgendwie war das gar nicht so einfach und niemand kannte die Bar. Als ich so am herum schlendern war, rief plötzlech jemand meinen Namen. Ich drehte mich um und ich schaute in ein breit grinsendes Gesicht, vor mir stand Gustavo (der Brasilianer vom Boot). Wir tranken zusammen nen Pineapplejuice und er zeigte mir ein bisschen dieses Stadtviertel. Da er schon einige Male hier war, kannte er sich natürlich gut aus. Wir gingen durch eine dunkle Gasse, die dann irgendwo endete. Hier hing ein Schild: „This is not the End, go through..“. Das einzige was ich hier sehen konnte, war ne Treppe der zum Eingang eines Hauses führte. Gustavo lief voraus. Und tatsächlich, es war ein Weg der Mitten durch ein Haus führte. Wir liefen hoch, an Leuten vorbei, quer durch das ganze Haus und dann wieder raus, mitten ins Getümmel auf der Khao San Road. Verrückte Stadt, tolles Land, ich liebe Thailand, es ist so interessant und bringt jeden Tag neue Überraschungen mit sich.

food

Aufgrund eines guten Tips von einem Bangkoker, begab ich mich am nächsten Tag zum Chatuchak Weekend Market.
Bei der Hinfahrt plauderte ich ein bisschen mit dem Taxifahrer der immer wieder auf fotografierende Touris zeigte und „Farang, Farang!“ sagte. Er fragte mich ob ich auch ein Farang (Tourist) sei, und ich meinte ja ich bin halt da in den Ferien und am herumreisen. Irgendwann als er wieder lachend auf irgendwelche Leute zeigte, fragte ich ihn „do you like farang?“. Mit einem riesen Smile auf dem Gesicht erklärte er mir dass er Farangs hasse. 😀 Typisch Thais! Die lachen immer.. tztz..

taxi

Endlich am Weekendmarket angekommen, schlenderte ich stundenlang durch die ca. 18’000 kleinen Läden und Stände, es war beeindruckend, erschlagend und wie ein Labyrinth. Es gibt sogar so eine Art Stadtplan nur für diesen Markt, sehr hilfreich, sonst findet man fast nicht mehr raus. Ein bisschen grusig fand ich den Abschnitt mit den Tieren, man kriegt wirklich alles. Vögel sitzen eng aneinander gedrängt auf ihren Stängelchen, Fische in Plastiksäcken, Würmer, Insekten, Kaninchen, Reptilien wie Schlangen, Echsen und Skorpione und man findet sogar süsse Welpen welche sich in der grössten Hitze in kleinen Käfige quälen und auf einen neuen Besitzer oder den sicheren Tod warten. Sehr gesund sah das Ganze sicher nicht aus und es stank auch abartig.


Später bin ich dann mit dem Skytrain zum Siam Paragon gefahren, vergleichbar mit dem Westside in Bern, jedoch noch ein bisschen mehr Schickimicki und etwa 100 Mal grösser. Der pure Wahnsinn, hier kriegt man alles. Armani, Versace, Bruno Banani, Dior, Fendi, Chanel, Boss, usw.. Bin einmal quer durch gelaufen und nach 2h auf der andern Seite wieder raus auf dem Siam Square. Hier auch tausende von Ständen und gleich wieder grosse Gebäude mit Shoppingmalls. Dort drin sind die Läden quadratisch angeordnet und die Gässen dazwischen haben sogar Namen und Nummern. Nicht mehr ganz normal, ich weiss auch nicht wie so jeder Laden rentieren kann.. Als ich hungrig wurde, ging ich ein die Foodabteilung. Ich kriegte so eine Art Kreditkarte und konnte nur mit der bezahlen, für was das gut sein soll, weiss ich auch nicht.

Als es dunkel wurde, winkte ich ein Rollertaxi heran und fuhr damit in die Khao San Road. Der Mopedfahrer war ganz verliebt in mich (ein ganz hübscher, es fehlte ihm sogar ein Zahn, sexy Traummann!) und fragte mich ob ich ihn heiraten würde… 😀 Ich lachte nur und sagte jajajaja genau, hahaha.. und hatte so meine Mühe den Typen wieder los zu werden. Als das dann auch endlich geschafft war, kaufte ich mir noch so nen Handgepäckrollkoffer (ahhh to much Shopppppinnng) und ging zurück ins Hotel um mich mal von der klebrigen Bangkok-Luft zu befreien. Eigentlich wollte ich an diesem Abend nochmals die Oozebar suchen gehen, hatte denen auf Facebook geschrieben und ne Telefonnummer gekriegt. Dummerweise ging ich dann doch nicht raus weil ich dachte ich schlafe lieber mal ein bisschen. Natürlich konnte ich nicht einschlafen und rief um sechs Uhr morgens den Zimmerservice an um ein Wasser zu bestellen. Nachdem ich mir dann ne Schlaftablette reingehauen hatte, konnte ich so halbwegs bis um 11 Uhr Schlummern.
Als ich wach war, rief ich ein Taxi um ins Kino zu gehen. Im Cineplex (riiiiesig wie alles hier) im Siamparagon sah ich mir so nen 4D (mit 3D-Brille und Gerüch, bewegenden Sitzen etc) an, des war ganz lustig. Das Kino hier ist etwa gleich teuer wie bei uns. Hab für 600 Baht den Eintritt, einen riesen Pepsibecher, noch nen grösseren Popcornkübel, die 3D-Brille und wieder so ne komische Kreditkarte die ich gar nicht benutzte, gekriegt. Als der alle im Kinosaal waren, wurde auf der Leinwand plötzlich die Meldung „Please take off your 3D-Glasses“ und alle Leute standen auf. Ich fand das ein bisschen komisch, irgendso ein Lied spielte. Die Nationalhymne? Plötzlich merkte ich dass Bilder des Königs über die Leinwand flackerten, alles klar! 😉

„Der König und die gesamte Königsfamilie genießt allerhöchstes Ansehen bei den Thailändern. Der König wird niemals karrikiert oder bewitzelt. Uns steht es ebenfalls nicht zu, uns abwertend über ihn zu äussern. Wenn im Kino, vor dem Hauptfilm, ein Portrait des Königs gezeigt und die Nationalhymne gespielt wird, stehen wir wie die Einheimischen ebenfalls auf und bezeugen damit unsere Hochachtung vor dem König. Auch bei anderen Gelegenheiten empfiehlt es sich, in Anwesenheit des Königs darauf zu achten, was Thais tun, um es ihnen nachzumachen. Damit kann man nie fehlen.“ (Quelle: clickthai.de)

cinema

Danach fuhr ich mit dem Skytrain bis zur Station „Nana“. Irgendso ein haariger Typ lächelte mich ständig an und erzählte mir dann irgendwann mal dass er aus Dubai sei und wir doch am Abend gemeinsam Essen gehen könnten. Ich nuschelte etwas vonwegen, dass ich schon mit meinen Freunden verabredet sei und huschte schnell davon als die Bahn angekommen war. Ich lief einfach mal aus der Skytrainstation und mir fiel auf, dass überall so hässliche, fette Typen mit hübschen Thais in Bars sassen. Als ich kurz stoppte um ein Foto zu machen, sprachen mich zwei junge Typen an und fragten mich ob ich weiss wo ich sei. Ich meinte nur, hmm Nana Plaza? Sie lachten und meinten hier sei der Redlightdistrict, da fände ich wohl nichts das mir gefallen könnte. Also rechtsumkehrt und wieder zurück, als ich dann in die Sukhumvit Soi 11 (ne Strasse) kam, brauchte ich erstmal was hochprozentiges. Während ich einen Maitai schlürfte und super Cookie-Icecream ass, beobachtete ich die vorbeigehenden Leute. Mir fiel auf, dass vorwiegend Asiaten, also so scheichmässige Leute vorbei gingen. Um mich ein bisschen zu entspannen, beschloss ich in die Massage zu gehen. Im Raintreespa buchte ich ne Rücken- und Nackenmassage ohne Öl (klebte ja scho sonst genug). Irgendwie war das dann Scheisse. Ich lag voll bekleidet, wie ne Banane auf einem Sessel und dachte nur, haallooo?!, so kann man doch keine gute Massage machen! Nach 30 Minuten hatte ich genug. Ich sagte denen, dass für mich eine Rückenmassage liegend sein muss und der Rücken frei. Ich bezahlte 300 Baht und ging. In „Zaks Winebar“ gönnte ich mir ein paar Gläser Pinot Grigio und ass eine tolle, knusprige Pizza.

Da ich eh gerade in der Nähe vom Climax (Disco) war, schaute ich dort noch rein. Leider hatte es um 10 Uhr Abends noch nicht so viele Leute und so begab ich mich zurück zum Hotel um zu packen. Letzter Abend! Morgen gehts ab zum Flughafen und wieder nach Hause. Eigentlich würde ich gerne in Thailand bleiben, aber nicht in Bangkok. Hier ist es mir zu hektisch, stickig und laut. Eine gemütliche Insel wie Koh Tao wäre super um länger zu verweilen, echt toll dort *schwäääärm“ 😉 Na dann, bis bald, äs guets Nöis u i fröiä mi druf öich aui wieder ds xseh!

naname

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