Night-Ferry – Das klapprige Holzschiff

Als ich am Abend ein bisschen auf der Insel herum tigerte, sah ich zu wie sich jemand ein Bamboo-Tattoo stechen liess. Das Resultat war toll, vielleicht lasse ich mir auch mal so eins machen. Plötzlich fiel einem der Typen dort etwas runter. Er wurde nervös, sah sich um und hob eine Pistole auf und versteckte sie schnell wieder in seinem Hosenbund. Ich lief weiter und traf in einem Hippie-Kleiderladen einen Thailänder. Er fragte mich ob ich gerne Party mache und so verabredeten wir uns für 23 Uhr. Er war ganz überrascht als ich dann tatsächlich aufgetaucht bin. Weil er ja sowieso dachte, dass ich nicht wieder kommen würde, hatte er mit einem Kollegen abgemacht. Also liefen wir los um den zu besuchen oder abzuholen. Als wir dann in Richtung einer Gasse liefen, in der es nicht mehr so an Touristen wimmelte, sagte ich ihm dass ich nun gehen werde weil ich ihn nicht kenne, also sicher nicht zu irgendwem nach Hause gehen würde. Da rief er seinen Kollegen an und sagte dem ab. Also los, wieder ab an die allabendliche Beachparty. Ich liess mir bei einer Shisha etwas über Thailand, Koh Phi Phi, die Einwohner und die Polizei da erzählen. Als der Tsunami kam, wären die Leute anstatt weg zu laufen, an den Strand gegangen um zu sehen warum das Wasser weg gegangen sei und als die Welle kam, hat es alle getötet welche sich noch nicht auf den nahe gelegenen Hügeln (ich würde Schätzen bis zu einem höheren Fels war es 300-400 Meter) in Sicherheit gebracht hatten. Viele waren in ihren Häusern, kriegten also gar Nichts mit, wurden überrascht und ertranken, gefangen in den zusammenbrechenden Hütten. Dies sei sehr hart gewesen und fast alle hier hätten Freunde und Angehörige verloren. Nun sei aber auch auf dieser Insel alles wieder aufgebaut und an Touris fehle es nicht. Diesen Eindruck hatte ich auch, jeden Abend Party ala Ballermann (nein, es lief zum Glück kein Schlager!), betrunkene und sonst zugeknallte junge Leute. Ich fragte ihn wie das so sei mit der Polizei, ob sie die kiffenden Touris hier nicht verhaften würden, Thailand sei ja bekannt für die harten Strafen. Er meinte bei den Touristen sei es üblich ca. 50’000 Euro zu bezahlen damit man wieder frei käme, es gäbe jedoch einige Bars die die Polizei bezahlen würden, damit es keine Kontrollen gäbe. Die Polizei sei aber sowieso böse, denn alle Ladenbesitzer müssten hier pro Monat ein Schutzgeld zwischen 10’000 bis 50’000 Baht (je nach Grösse des Unternehmens) bezahlen. Der Abend dauerte an und ich erfuhr noch viel über das Land (wobei ich die Hälfte nicht velstand, weil del Typ den LLLL nicht aussplechen konnte..).

PhiPhi

Als ich am nächsten Morgen früh los ging um mein Boot zu kriegen, machte mir die Hitze zu schaffen. Ich frühstückte in einem der vielen Restaurants einige Toasts und einen Cafe Americano. Es war schon am Morgen so tropisch, erschlagend heiss und mir war es nicht wohl, dazu kam noch dass ich ja noch meinen Rucksack mitschleppte. Mir wurde sturm und so fragte ich die Servierdüse, ob ich mich schnell hier irgendwo in einen kühlen Raum legen könne. Die konnte natürlich kein Englisch und so sass ich auf den Boden und lehnte mich an meinen Rucksack. Mein Kreislauf kam, dank einem jungen Angestellten dort welcher mir mit einem Fächer Luft zuwedelte, kurz vor dem K.O. langsam wieder auf Touren.

PhiPhi2

Später – auf dem Boot in Richtung Krabi – schlief ich ein bisschen. Dort angekommen, wurden wir auf einen Holzpickupmässigen Bus verfrachtet und ich dachte mir, omg, die wollen jetzt wirklich 250km so fahren?! Nach 10 Minuten jedoch, hielt der Bus an und wir mussten, wie bei jedem der ca. 5 Stops unsere Tickets in andere Transfer, Joint, Boat or what else .. -Tickets umtauschen und kriegten jedes mal einen neuen Kleber mit dem Reiseziel aufs Shirt. Hier kam dann ein Car und alle andern Touris stürmen hinein und die Treppe hoch. Ich wartete jedoch, sah mich im Eingang des Busses um und sah eine Türe mit Vorhang, langsam öffnete ich diese Türe und wagte einen Blick hinein. Wow! 😀 Es sah aus wie in einer Limousine.. TV, bequeme Ledersitze und -bänke und Vorhänge die man ringsherum ziehen konnte. Hier lernte ich Sophia, Julietta und Leo aus Argentinien kenne. Wir schlossen die Türe des Luxus-Abteils und hofften dass kein anderer Gast uns entdecken würde. So fuhren wir dann ca. 3 Stunden durch die Pampa zum Hafen in Suratthani. Dort angekommen, wollten wir unser Gespäck in der, wie uns versprochen wurde, Luxus-Klimatisierten-Megacoolen-Bett-Nacht-Fähre verstauen. Doch da war nur ein klappriges, altes Holzschiffchen (do never take a boat of sandeemanthup!) auf welchem unzählige Personen verstaut wurden. Um zu seinem 40cm breiten Liegeplatz zu gelangen, musste man gebückt auf ca. 1.20m hin „krabbeln“. Uns gefiel das nicht, vorallen Sophia kriegte fast ne Kriese und weigerte sich in diesen Spalt zu quetschen. Eine Etage weiter oben, hatte es das Selbe nochmals, jedoch war hier der Abstand zur Decke 1.60m und wir schlichen uns, trotz mehrmaligen Zurufen der Schiffcrew dort rein und mischten uns unter die Leute. Zuerst hielten wir uns mit Bier und dem Spiel „I have never ever never ever have.. bla bla..“ bei Laune. Als dann ein Thai kam, irgendetwas herum schrie und fast begann um sich zu schlagen, versuchten alle zu schlafen. Nach einigen Stunden schienen alle einzudösen, ich selbst träumte komische Dinge und wachte immer wieder auf. Um 6 Uhr morgens plötzlich ein riesen Lärm, ich blinzelte, war waren in Koh Tao angekommen. Ich rief die lokale Nummer an, welche mir so ein niederländischer Tauch-Instruktor gesendet hatte. Dieser holte mich 10 Minuten später mit seinem Motorrad im Hafen ab. Nun konnte die Traumferien-Woche in Koh Tao beginnen.. 😉

Bus

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